Terminkalender
Lee Na-rae
Traditionelle Pansori-Kunst: Die Geschichte einer verfluchten Frau
Fast fünftausend Jahre lassen sich die Spuren der großartigen Musikgeschichte des „Landes der Morgenröte“ zurückverfolgen. Zur koreanischen Vokaltradition zählt auch Pansori, eine Art „Theater des Erzählens“: Es handelt sich um von einer Solostimme vorgetragene dramatische Lieder, die im Regelfall von einer Trommel begleitet werden. Eine komplette Vorstellung kann vier bis acht Stunden dauern, Fächer und Taschentuch sind meist die einzigen Requisiten. 2003 wurde Pansori von der UNESCO in die Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Lee Na-rae ist eine traditionelle Sängerin, die sich besonders der Rolle der Frau in der Pansori-Kunst widmet. Sie hat ein Konzertprogramm entwickelt, das ein neues Licht auf die uralte Erzählung „Byeongangseo-ga“ wirft, indem die unglückselige weibliche Figur der Geschichte, Ong-nyeo, in den Mittelpunkt gestellt wird. Sie kombiniert ein breites Klangspektrum mit dem gesprochen Wort und setzt dies in eine Musik um, in der auch andere musikalische Einflüsse miteinbezogen werden. So lädt sie die Tradition des Pansori mit zeitgenössischer, kreativer Energie auf.
Im Klangkosmos stellt Lee Na-rae die großen Szenen der Geschichte in einzelnen Stücken nach und verdichtet ihre Wirkung durch kreative Musik. Begleitet wird sie dabei von zwei Zither-Spielerinnen und einem Gitarristen.
Zum Inhalt: Die junge Ong-nyeo scheint verflucht zu sein, verliert sie doch ohne ersichtlichen Grund einen Ehemann nach dem anderen. Aus ihrem Dorf verjagt, trifft sie den berühmten Freidenker Byen-gang-soe, der sich aber als schlechter Charakter entpuppt, die heiligen Geister verärgert und letztlich ebenfalls stirbt. Ist alle Hoffnung vergebens?