Terminkalender
Afrika Mamas
Frauenpower: Maskandi a cappella
Eine ungeheuer komplexe Musikgeschichte und eine unglaubliche Stilvielfalt kennzeichnen Südafrika. Trotz regionaler und stilistischer Varianten unterscheidet sich die auf dem Gesang basierende Musik deutlich von allen anderen Klängen des Kontinents. Der Klangkosmos rückt einen ganz besonderen Musikstil in den Fokus: Maskandi. Obwohl das reiche Zulu-Erbe heute eher in den ländlichen Regionen der Provinz verankert ist, hat gerade diese urbane traditionelle Musik mit aktuellen Texten durch Künstler wie Ladysmith Black Mambazo, die gleich mit zwei Liedern auf Paul Simons legendärem „Graceland“-Album vertreten sind, weltweit große Popularität erlangt.
Das A-cappella-Sextett Afrika Mamas schreibt diese Tradition des politischen Liedes fort: Sie singen über die alltäglichen Kämpfe der Bewohner ihrer Heimat, der Provinz KwaZulu-Natal, die oft ohne Elektrizität oder moderne sanitäre Einrichtungen leben. Und über Frauen, die Kuchen backen, den sie aus Eimern auf der Straße verkaufen, um Geld für die Familie zu verdienen. In ihren Gesängen spiegelt sich die eindrucksvolle Vokaltradition der Zulu: kraftvoller, mehrstimmiger Gesang und starke Solo-Stimmen, gepaart mit unbändiger Lebensfreude. Es wird geklatscht, kunstvoll gepfiffen, mit der Zunge geschnalzt und rhythmisch-pulsierend mit den Füßen auf den Boden gestampft.
1998 wurde die Formation von Ntombifuthi Lushaba gegründet. Alle Sängerinnen leben in Durban, der drittgrößten Stadt Südafrikas und Wirtschaftsmetropole KwaZulu-Natals. Sie sind alleinerziehende Mütter mit insgesamt elf Kindern und setzen sich für die Gleichberechtigung von Frauen ein und die Möglichkeit, auch als Frau mit Kindern arbeiten zu können.