Terminkalender
Mauritius
Â
Mauravann
Eine Hommage an den mauritischen Sega und seine traditionellen Instrumente: moderner Einschlag inklusive
Â
Mit einer Größe von insgesamt rund 2.040 km ² ist das Land relativ klein – aber die Vielfalt der hier lebenden Menschen umso größer. Kolonialpolitik und Sklavenhandel, aber auch die Handelsrouten über die Weltmeere brachten Menschen aus Afrika, Europa, Indien, China und arabischen Ländern nach Mauritius. Die meisten der heutigen Einwohner sprechen Morisyen, das mauritische Kreol.
Â
Und noch etwas vereint die verschiedenen Kulturen – die Sega-Musik, die von allen Volksgruppen als „ihre“ Musik anerkannt ist. Die Wurzeln des Sega liegen im 18. und 19. Jh., wo Mauritius dringend billige Arbeitskräfte für die zahlreichen Zuckerrohrplantagen benötigte und afrikanische Sklaven einkaufte. Um die Härte und Sorgen des Alltagslebens und die Sehnsucht nach der Heimat zu vergessen, versammelten sich die Menschen abends am Lagerfeuer und machten Musik. Über die Jahre hinweg verschmolzen Lieder und Rhythmen verschiedener Ursprungsländer und es entstand eine eigene Inselmusik mit Tanz. Beim Sega verlassen die Füße aber den Boden nicht, nur der Körper bewegt sich.
Unentbehrlich ist ein zentrales Instrument: die Trommel Ravanne. Traditionell mit Ziegenleder bespannt, wird sie immer wieder über dem Feuer erhitzt – das Leder trocknet, wird straff und ermöglicht erst dann den perfekten Klang. Dazu kommen Triangel und Maravanne, ein Perkussionsinstrument, das einem Waschbrett ähnelt: bestehend aus Zuckerrohrstielen, die mit getrockneten Samen oder Kernen gefüllt sind.
Â
Mauravann sind Teil der jungen, sehr dynamischen Künstlerszene der Insel. Sie lassen die Vergangenheit wiederaufleben, ohne die Zukunft dabei aus dem Blick zu verlieren. Das Repertoire der großen Klassiker wird auf ganz eigene Weise interpretiert, hinzukommen ganz neue Stücke im Sega-Stil, alles verbunden mit einer guten Portion zeitgenössischer musikalischer Einflüsse.
Â
Â