Terminkalender
Indonesien
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Talago Buni
Zwischen Trance und Tanz, Meditation und beflügelnden Liedern: Sufi-Klänge aus dem Hochland Sumatras
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Der größte Inselstaat der Welt – mit weit mehr als 17.000 Inseln – beherbergt mehr als 300 verschiedene Völker, die fast ebenso viele Sprachen sprechen. Die Musik ist klassisch, zeitgenössisch, traditionell, unverwechselbar, vielschichtig, exotisch, kurzum so bunt und vielfältig wie die einzelnen Inseln und ihre Bewohner.
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Der Klangkosmos hat sich einen ganz besonderen Musikstil herausgepickt: Klänge der Minangkabau aus dem westlichen Hochland Sumatras. Auf der sechstgrößten Insel der Welt, bekannt für ihre Regenwälder und Orang-Utans, ist die größte noch existierende matrilineare und –lokale Gesellschaft zuhause. Besitztum geht von der Mutter auf die Tochter über, Erbfolge und Erziehung liegen bei der Frau und bei der Heirat zieht der Mann zur Familie seiner Frau. Doch gleichzeitig sind die Minangkabau seit dem 16. Jh. überzeugte Anhänger des Islam, religiöse und politische Geschäfte liegen in der Hand der Männer. Ein Widerspruch? Die matrilineare Tradition ist eng verknüpft mit dem „Adat“, dem Gewohnheitsrecht, das bis heute soziale Beziehungen und gesellschaftliche Rituale und Zeremonien (z. B. Verehrung der Ahnen) entscheidend regelt.
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Dieses komplexe Gerüst aus gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen spiegelt sich auch in den musikalischen Traditionen wider. „Talago Buni“ schöpfen aus dem melancholisch-mystischen Hochland-Repertoire, den islamisch-religiösen Liedern und der lebendigen und offenen Musikkultur der Küste. Das gemeinsame Ziel aller Musiker ist die Komposition neuer, zeitgenössischer Musik, ohne dabei auf die überlieferten Klänge zu verzichten. Sie nutzen traditionelle Instrumente, entwickeln sie teilweise weiter oder erfinden ganz neue. Lokale Dialekte und spezielle Techniken des Trance-Gesangs spielen ebenfalls eine wichtige Rolle: So entsteht ein einzigartiger Minangkabau-Klang des 21. Jh.s.
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