Terminkalender
Mongolei
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Egschiglen
Uralte Klänge im Hier und Jetzt: Khoomi (Ober-/Untertongesänge) und Urtiin Du (lange Lieder)
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Karge, endlose Weiten, rau, ungestüm und trotz einer beachtlichen Größe – Deutschland würde mehr als viermal Platz finden – der am dünnsten besiedelte unabhängige Staat der Welt: die Mongolei.
Die Mongolen sind seit jeher ein nomadisches Hirtenvolk und durchqueren die Steppen Zentralasiens. Auch heute verbringen die Hirten noch einsame Tage in den Steppen und Bergen, wo Wind, Tierlaute und ihre Lieder die einzige Unterhaltung sind. Es ist ein tiefes menschliches Bedürfnis, diese riesigen leeren Räume mit Klängen zu füllen, die Beschaffenheit der Landschaft in Melodien nachzuzeichnen. Doch nicht nur das, was sicht- und erlebbar ist, bestimmt die traditionelle mongolische Musik. Trotz verschiedenster Einflüsse hat jahrhundertlang eine animistische Weltsicht überlebt, die die Natur als magisch begreift: jeder Stein, jedes Gewässer, Himmel, Wolken und Wind, sie alle haben eine Gottheit und sind von einem Geist beseelt, mit dem man kommuniziert, um ihm Respekt zu zeigen und ihn günstig zu stimmen.
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„Egschiglen“ präsentieren die für die mongolischen Landschaften typischen Ober- und Untertongesänge, wo ein Sänger gleichzeitig Melodie und Bass erzeugt (Khoomi), und die Urtiin Duu, die langen Lieder, die ihren Namen nicht nur ihrer Dauer verdanken, sondern melodiös das Land darstellen, in dem sie geschaffen wurden.
Dafür bearbeitet das Quintett den „kreativen Steinbruch“ zentralasiatischer Rhythmen und Rituale auf seine ganz eigene Weise und mit größter Virtuosität: das Vergangene wird zeitgemäß und das Regionale universell. Alle Musiker sind durch ihre Herkunft eng mit den verschiedenen Regionen des Landes verbunden und spielen natürlich auch die traditionellen Instrumente: die berühmte Pferdekopfgeige Morin Khuur ebenso wie Yoochin (Hackbrett), Yatag (Wölbbrettzither) und Tobshuur (Schwanenhalslaute).
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