Terminkalender
Vitorino Salomé (Portugal)
Música Popular Portugesa
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Er ist die „Stimme des Alentejo“ und seit fast vier Jahrzehnten die Galionsfigur der Música Popular Portguesa: Vitorino Salomé. Mit seinen Liedern begleitete und prägte er kulturell die ersten Jahre nach der Nelkenrevolution 1974. Den Alentejo, die Region zwischen Lissabon und der Algarve setzte er auf die musikalische Landkarte Portugals und widmete sich in zahlreichen Liedern dem Alltag und Lebensgefühl seiner Heimatstadt Lissabon. Wie viele Künstler und Intellektuelle flüchtete er in den 1960er Jahren vor dem Kolonialkrieg, den das Land mit den afrikanischen Kolonien führte, nach Paris. Die Musik sicherte seine Existenz. Seine Lieder enthielten immer politische Akzente.
Auch heute noch bilden der Alentejo, seine Traditionen, Instrumente und Lieder eine Art roten Faden in Vitorinos umfangreichem Repertoire. Er lebt wieder in Lissabon und als einer der ersten Künstler Portugals initiierte er nach seiner Rückkehr gemeinsame Konzerte mit kapverdischen und angolanischen Musikern (den ehemaligen Kolonien). Nach wie vor ist Vitorino ein politisch engagierter Künstler. Vitorino Salomé Quartett
Musica Popúlar Portugesa mit der „Stimme des Alentejo“
Portugal ist berühmt für seinen Fado, hat musikalisch aber noch weit mehr zu bieten - wie zum Beispiel die „Musica Popular Portuguesa“. Wer wäre besser geeignet, diese Musikrichtung vorzustellen als eine echte Galionsfigur, die seit fast vierzig Jahren mit ihren Liedern Alltag und Lebensgefühl der Menschen begleitet? Vitorino Salomé, die „Stimme des Alentejo“, drückt seiner Heimat bis heute einen musikalischen Stempel auf.
Geboren 1942, in den Zeiten der Salazar-Diktatur, im Örtchen Redondo im Alentejo, der damals mit seinen endlosen Kornfeldern einer Handvoll Großgrundbesitzern gehörte und als das Armenhaus Portugals galt, wuchs Salomé in einer Musikerfamilie auf. In den 1960er Jahren flüchtete er wie viele Künstler und Intellektuelle während der Kolonialkriege nach Paris. Dort begann er zu singen, zunächst nur für den Lebensunterhalt, doch schon bald mit politischen Akzenten. Nach dem Sieg der Nelkenrevolution 1974 kehrte Vitorino Salomé nach Portugal zurück. Er trat mit José „Zeca“ Alfonso auf, dem damals bekanntesten politischen Sänger Portugals. Gemeinsam sangen sie bei politischen Manifestationen, Landbesetzungen und Kooperativen im Alentejo. Salomé grub auch alte, vergessene Lieder und Romanzen aus dem Alentejo wieder aus, arrangierte und vertonte sie neu.
Bis heute bilden der Alentejo, seine Traditionen, Instrumente und Lieder einen roten Faden in seinem umfangreichen Repertoire – obwohl er seit vielen Jahren in Lissabon lebt. Aber auch seine neue Heimatstadt und ihr Schicksal beobachtet und kommentiert er mit poetischen Röntgenaugen. Außerdem arbeitet er eng mit dem portugiesischen Romancier António Lobo Antunes zusammen, aus dessen zahlreichen Texten er eine musikalische „tour d’horizon“ geschaffen hat. Aber er ist und bleibt ein politisch stark engagierter Künstler, der auch in diesen Tagen (der Eurokrise) wieder bei Demonstrationen singt.
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